…und los geht’s !!
Die 13-köpfige Gruppe der Freiwilligen der Diözesanstelle Weltkirche macht sich auf den Weg nach Bolivien. Für ein ganzes Jahr.
| Abschied am Flughafen Hannover |
| Auf geht's nach Bolivien |
| Langstreckenflug Zürich - Sao Paulo (12 Std) |
Alles begann mit dem langen Reise ab Hannover über Zürich, Sao Paulo und Santa Cruz nach La Paz.
Völlig erschöpft kamen wir nach einem langen und anstrengenden Flug mit 10-stündigem Aufenthalt in Sao Paulo am Flughafen von El Alto an und wurden mit strahlenden Gesichtern von unserer Koordinatorin in Bolivien, Araceli Mendiluce, ehemaligen Freiwilligen und Gastfamilien begrüßt.
Nach einer ersten Durchschnaufpause ( El Alto liegt auf ca. 4000 m Höhe, da wird die Luft schon echt knapp), wurden unsere Koffer auf das Dach eines Minibusses geschnallt und los ging die Fahrt ins das Lichtermeer von La Paz.
| La Paz bei Nacht.. |
| ..und am Tag (im Hintergrund der mit Schnee bedeckte Illimani) |
Die darauffolgenden Nächte schliefen alle Freiwilligen in einer Unterkunft, die zentral in der Stadt gelegen ist. Der erste Programmpunkt hieß dann auch: Schlafen.
Am nächsten Tag waren so gut wie alle, die nicht von der Höhenkrankheit (Schnapp-Atmung, Kopfschmerzen, Übelkeit) betroffen waren damit beschäftigt die Stadt zu erkunden und ihre Orientierungslosigkeit zu verlieren. Ist gar nicht so einfach in der einwohnertechnisch größten Stadt Boliviens..!!
| strahlende Paceñas |
Für die erste Woche bekamen wir ein Programmheft, das uns einen Begrüßungsgottesdienst, Seminare und den Umzug in die Gastfamilien vorschrieb. In dieser Zeit lernte ich auch meinen Vorgänger kennen, der mir viel über Cochabamba und das dort liegende Frauen- und Kinderprojekt erzählte.
Mit meiner Gastfamilie habe ich richtig Glück gehabt! Meine Gastmutter Carol, Gastvater Hugo und Gastgeschwister Sally und Bernado sind ausgesprochen liebenswerte Menschen und haben mir den Schlüssel ihres Hauses für das ganze Jahr anvertraut, ihre Tür steht mir also immer offen.
Mit meiner Gastschwester Sally habe ich ein Tanzhaus (das spanische Wort dafür müsste „discoteca“ sein ;-) besucht, mich mit ihren 13 Freunden in ein Auto gequetscht und die Tanzaufführung meines Gastbruders anlässlich des Geburtstages seiner Schule angeschaut.
| unterwegs mit Gastschwester Sally |
| Was nicht passt wird passend gemacht |
| Caporales-Tanzaufführung meines Gastbruders anlässlich des Geburtstages seiner Schule |
Am Ende des Monats August ist es in Bolivien so üblich, dass man der „Pachamama“ ein Opfer darbringt. Es werden symbolische Gegenstände für Geld, Glück und Liebe verbrannt und in jede Hausecke wird Alkohol geschüttet, damit die „Mutter Erde“ das Haus beschützt. Meine Gastmutter hat sehr viel Wert darauf gelegt, dass wirklich alles bis zum Ende verbrennt.
Mein erster Ausflug, natürlich mit den anderen Freiwilligen ging zum „Valle de la Luna“. Dieses sogenannte „Mondtal“ liegt ca. eine ¾ Stunde von La Paz entfernt.
Es war wirklich beeindruckend, dass dir dieses Gestein wirklich ein Gefühl von einem Mondspaziergang gibt. Allerdings ist auch sehr gefährlich zu durchqueren, weil es keine Absperrungen gibt, aber umso mehr Abgründe und Stolperfallen.
| Mondspaziergang |
| Jetzt bloß nicht vom Weg abkommen !! |
An einem sonnigen Morgen verriet mir meine Familie dann, dass sie vorhaben, mir „den See“ zu zeigen…kann ja nur der Titicacasee sein !!
Nach einer 3- stündigen Autofahrt durch das Altiplano kamen wir dann endlich am höchstgelegenen See der Welt an. Meiner Meinung nach hat er auch das schönste See-Blau der Welt.
Meine Gastfamilie und ich haben in einem auf dem Wasser liegenden Restaurant den Fisch aus dem See gegessen und später noch eine kleine Bootstour unternommen. Alles in allem ein toller Ausflug !
| Altiplano |
| Fisch aus dem Titicacasee... |
| ...gab es im Restaurant auf dem Titicacasee |
In La Paz gibt es zwar Zebrastreifen, auf die achtet aber kein bolivianischer Autofahrer. Stattdessen gibt es Zebras. Ja, Leute verkleiden sich hier als Zebra und helfen den Menschen über die Straße. Nur weil die Zebras auch mal eine Pause brauchen, wurde der 1. autofreie Sonntag in La Paz eingeführt (in anderen Städten Boliviens gibt es den schon länger). Die Einwohner holen Gefährte wie Fahrräder oder Roller aus ihren Häusern, die man im alltäglichen Straßenverkehr hier NIE sieht. Deswegen habe ich auch Fotos davon geschossen. Leider konnte ich vom Vogelgezwitscher kein Foto machen ..
| Zebras durchblicken das Verkehrschaos |
| autovoll... |
| ...und autofrei |
| plötzlich kommen sie zum Vorschein : Fahrräder |
Um die Umwelt zu schützen soll ab jetzt jeder erste Sonntag im Monat autofrei sein. Im Moment gibt es viele Demonstrationen und Protestaktionen für Schutz der Umwelt. Es soll eine Schnellstraße gebaut werden, welche die Departements Cochabamba und Beni verbinden soll , aber somit genau durch das Naturschutzgebiet führen würde.
Der Fußball darf in meinem bolivianischen Leben natürlich auch nicht zu kurz kommen und deshalb haben meine Gastschwester, mein Gastvater, ehemalige Freiwillige und ich uns kurzzeitig dazu entschlossen, ins Stadion zu gehen: Bolivien – Peru.
| Peru : Bolivien |
Man sagt ja, dass Bolivien nur im eigenen Land eine Chance hat, unter anderem wegen der Luftknappheit, aber dem war dieses Mal leider nicht so. Das Spiel ging 0:0 aus. Aber immerhin habe ich bolivianische Stadiongesänge gelernt wie BO BO BO – LI LI LI – VIA VIA VIA, VIVA BOLIVIA !!!
Am Ende meiner schönen Zeit im kalten La Paz stand noch ein Gottesdienst der Hermandad (meine Organisation in Bolivien) und eine Abschiedsparty bei uns „zu Hause“ an. Wie man auf dem Foto sieht hat meine Gastmutter mein Lieblingsessen „Pique Macho“ gekocht. Es besteht aus verschiedenen Sorten von Fleisch, Paprikawurst und Kartoffeln…
| Meine Gastmutter kocht es am besten: Mein Lieblingsessen Pique Macho |
| Große Abschiedsparty bei meiner Gastfamilie mit allen Freiwilligen |
| Wünsche, die von Herzen kommen |
Mein Gastvater hat noch eine Rede gehalten und dann wurde es ernst, denn alle Freiwilligen fuhren am nächsten Tag in ihre Einsatzstellen. Zum Busterminal hat mich meine Gastmutter gebracht, bevor ich mich mit vier anderen Freiwilligen auf die Reise nach Cochabamba machte.